Madagaskar: Die Insel der Lemuren

Tsingy von Bemaraha
Tsingy von Bemaraha

Madagaskar ist mit einer Fläche von 587.295 Quadratkilometern nach Indonesien der flächenmäßig zweitgrößte Inselstaat der Welt. Die ehemalige französische Kolonie weist die typischen Wirtschaftscharakteristiken eines Entwicklungslandes auf.

 

Madagaskar liegt im tropischen Klima des Südäquatorialstromes. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 25 °C, wobei die Temperaturen an den Küsten höher liegen und im Landesinneren im Hochland bis unter den Gefrierpunkt sinken können. Sommer und Winter entsprechen der tropischen Regen- und Trockenzeit. Fast jährlich suchen Zyklone die Insel heim.

 

Madagaskar zählt zu den „älteren Inseln“. So werden Inseln bezeichnet, die seit einem langen geologischen Zeitraum vom Festland getrennt sind. Hier kommen oft Tier- und Pflanzenarten vor, die nirgendwo sonst auf der Erde zu finden sind. Von den etwa 12.000 Arten von Blütenpflanzen und den 109 Säugetierarten sind jeweils 80 Prozent, von den 250 Vogelarten rund die Hälfte, von den 260 Reptilienarten 95 Prozent und von den 150 Froscharten alle endemisch. Diese einzigartige Pflanzen- und Tierwelt ist auf Madagaskar besonders bedroht. Das Verschwinden vieler Tierarten resultiert seit der Besiedlung der Insel aus dem Wachstum der Bevölkerung, aus der Jagd, zunehmender Rinderhaltung, Abbau von Tropenhölzern sowie insbesondere der Lebensraumzerstörung durch Brandrodung. Drei Fünftel der tropischen Regenwälder wurden auf diese Weise bereits in Savannen bzw. Sekundärwälder verwandelt. Ursprünglich war Madagaskar zu rund 90 Prozent bewaldet. Von den 53 Millionen Hektar Wald sind heute nur noch etwa zehn Prozent erhalten.

 

Das Buschtaxi ist die am häufigsten verwendeten Beförderungsmittel
Das Buschtaxi ist die am häufigsten verwendeten Beförderungsmittel

Madagaskar ist vor allem durch die gemeinsame Sprache Malagasy geeint, das von der Mehrheit aller Madagassen gesprochen wird. Eine Ausnahme bilden die in wenige Westküstendörfer eingewanderten Mosambikaner, die Makoa sprechen, sowie die Menschen auf Nosy Be, wo es bilinguale Swahili-Sprecher gibt. Neben Malagasy ist Französisch – die einst alleinige Amtssprache während der Kolonialzeit – Amtssprache. Von 2007 bis 2010 war auch Englisch Amtssprache von Madagaskar.

 

Zugang zu sauberem Trinkwasser, seit 2010 laut UNO ein Menschenrecht, besitzt laut WHO und Unicef weniger als jeder zweite Inselbewohner; versorgt werden hauptsächlich die städtischen Gebiete mit einem Schwerpunkt im Ballungsraum von Antananarivo.

 

Bildung : Etwa ein Drittel der Bevölkerung sind Analphabeten. Die Analphabetenquote ist bei weiblichen Jugendlichen weit höher als bei männlichen. Die öffentlichen Bildungsausgaben beliefen sich auf 18 Prozent der Staatsausgaben. Madagaskar hat sechs Universitäten, die in der Hauptstadt und den Provinzhauptstädten liegen, sowie ein Nationales Institut für Nuklearwissenschaften.

 

 

Quelle: Wikipedia und INSTAT (Statistikamt)